Experteneinschätzungen zum Wandel der Mobilität

Die Mobilität wird sich wandeln. Aber in welche Richtung? Wir geben einige Aussagen von Branchenexperten wieder, die bei einem Symposium darüber diskutiert hatten.

Teilnehmer der Diskussionsrunde (von links nach rechts) waren: Moderator Heribert Lohr (Hohenloher Tagblatt), Ralf Faust (Geschäftsführer Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG), Wolfgang Michel (Chefredakteur kfz-betrieb), Peter Rumswinkel (Geschäftsführer FHD Ford-Händler Dienstleistungsgesellschaft mbH), Michael Neteler (Regionalleiter Ford-Werke GmbH), Daniel Thommen (Geschäftsführer Lostnfound AG), Werner Bicker (ehemaliger Geschäftsführer der EuroTransportMedia Verlags- und Veranstaltungs-GmbH), Holger Mandel (Vorsitzender Geschäftsführung der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH), Joachim Fehrenkötter (geschäftsführender Inhaber der Fehrenkötter Transport & Logistik GmbH) sowie Andy Illgen (Geschäftsführer Framo GmbH).

Anlass für das Symposium war kürzlich das 90-jährige Jubiläum der Unternehmensgruppe Stegmaier. Im Crailsheimer Hangar fanden dazu die zweitägigen Stegmaier-Mobilitätstage statt.

„Der Dieselmotor hat viele Vorzüge und ist sauberer als sein Ruf. In den letzten Jahren hat es viele Innovationen in diesem Bereich gegeben. Allerdings kann der Dieselmotor alleine die Bedürfnisse der Mobilität nicht bedienen, die Mobilität wird heterogener. Die Werkstätten werden von dem Wandel sicher profitieren, sie werden ihren Service ausweiten.“
Holger Mandel, Vorsitzender der Geschäftsführung von MAN Truck & Bus Deutschland

„Die E-Mobilität wird künftig eine große Rolle im Nutzfahrzeugbereich spielen. Der Nutzfahrzeugbereich ist der Treiber, der Pkw-Bereich fährt hinterher.“
Andy Illgen, Geschäftsführer des E-Lkw-Entwicklers Framo GmbH

„Wir sollten Nutzfahrzeuge und Pkw nicht gegeneinander ausspielen. Die Elektromobilität wird sich nebeneinander entwickeln. Im Nutzfahrzeugbereich muss man unterscheiden zwischen schweren und leichten Fahrzeugen. Bei den leichten Fahrzeugen komme der E-Antrieb schneller. Ich bin mir sicher, dass die noch offenen ethischen Fragen geklärt werden. Dazu gehört etwa, was das autonom fahrende Fahrzeug in kritischen Situationen macht.“
Werner Bicker, Journalist und ehemaliger Geschäftsführer des ETM-Verlags

 „Künftig werden die Lkw fast von alleine fahren. Das wird das Berufsbild der Fahrer verändern. Sie werden sich weniger um das eigentliche Fahren kümmern, sondern mehr um die Ladung und Logistik.“
Joachim Fehrenkötter, geschäftsführender Inhaber der Spedition Fehrenkötter

„Wir werden zunächst eine Mischung aus autonomen und nicht-autonomen Fahrzeugen erleben. Das wird sich positiv auf die Zahl der Verkehrsunfälle und die Zahl der Verkehrstoten auswirken.“
Daniel Thommen, Geschäftsführer des Telematikanbieters Lostnfound

„Die Zukunft der Mobilität wird vielfältig sein. Verschiedene Mobilitätskonzepte werden miteinander vernetzt werden und auf die regionalen Gegebenheiten, etwa in einer Stadt, angepasst.“
Wolfgang Michel, Chefredakteur des Fachmagazins kfz-betrieb

„Autonomes Fahren ist auch im Pkw-Bereich ein großes Thema. Trotzdem werden sich die Autofahrer noch lange selbst hinters Steuer setzen.“
Peter Rumswinkel, Geschäftsführer der Ford-Händler Dienstleistungsgesellschaft mbH und Michael Neteler, Regionalleiter der Ford-Werke GmbH